Die Reise mit einer Yacht zählt zu den am wenigsten ökologischen Arten der Beförderung überhaupt. Ein mittelgroßes Boot kann bei höheren Geschwindigkeiten schon mal mehrere Tausend Liter Treibstoff pro gefahrenen hundert Kilometern schlucken und stößt dabei selbstverständlich auch jede Menge Schadstoffe aus. Viele Boote kommen im Jahr auf einen signifikanteren Kohlenstoffdioxid-Abdruck als die meisten Deutschen (rund sieben Tonnen). Hinzu kommt der Verbrauch des Generators, der an Bord für Strom und warmes Wasser sorgt. Schon länger beschäftigen sich Designer und Architekten deshalb mit möglichen klimafreundlicheren Lösungen.

Es ist nicht die erste Superyacht, die das britische Architekturbüro Zaha Hadid Architects für eine Reederei entworfen hat*, aber die erste, die nahezu schadstofffrei die sieben Meere bereist. Solarpanels auf insgesamt drei Decks sollen dies möglich machen. Am Tage kann die Oneiric so zu hundert Prozent emissionsfrei fahren. Auf Überfahrten beispielsweise nach Amerika könnten es immerhin noch siebzig Prozent sein und damit bis zu vierzig Tonnen CO2 eingespart werden. Aber wie lebt es sich eigentlich auf einer solchen Luxusyacht?

Sowohl das Interior als auch das Exterior sind von schwungvollen Formen geprägt – für Zaha-Hadid-Fans sicher keine Überraschung. Der fließende Übergang von drinnen und draußen soll den Gästen das Gefühl geben, die Yacht würde mit dem Ozean buchstäblich verschwimmen. Auf dem Hauptdeck finden sie eine Bar und eine Lounge-Area sowie einen Whirlpool und ein direkter Zugang zum Meer am Heck des Bootes. Die sogenannte „Owner’s Suite“ befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Salon und erlaubt einen Highlight-Blick aufs Wasser um bis zu 180 Grad.

Insgesamt soll die 44 Meter lange Yacht Platz für bis zu zehn Passagiere und sieben Besatzungsmitglieder bieten. Entstanden ist das Katamaran-Konzept in Zusammenarbeit mit der italienischen Reederei Rossinavi. /// www.zaha-hadid.com

Text: Felix Just

*Bereits in Mate 52 haben wir dir die 128 Meter lange „Jazz“-Konzept-Yacht vorgestellt, die Zaha Hadid Architects für die deutsche Reederei Blohm+Voss erdacht hat. Alle vergangenen Ausgaben kannst du übrigens auf Readly oder in der Mate-App downloaden und lesen.